Inhaltsverzeichnis:


      Beispiele für logische Schlüsse
      Falscher Gebrauch der Logik
      Logik schützt uns, Logik nützt uns

 

Beispiele für logische Schlüsse

(P1) Alle Menschen sind sterblich.

(P2) Sokrates ist ein Mensch.


(S) Folglich ist Sokrates sterblich.

(P1) bezeichnet dabei die erste Prämisse  (oder Voraussetzung). (P2) ist die zweite Prämisse. (S) ist dann die aus den beiden Prämissen gezogene Schlussfolgerung.

Dies ist die formale  Darstellung. Man kann es auch als Satz formulieren:

Wenn alle Menschen sterblich sind, und Sokrates ein Mensch ist, dann ist auch Sokrates sterblich.

Es handelt sich um eine logische Verknüpfung  von Aussagen.

Das Ganze lässt sich auch als eine Aussage über mathematische Mengen  betrachten:

(P1) Die Mitglieder der Menge »Menschen« haben alle die Eigenschaft, sterblich zu sein.

(P2) Sokrates ist ein Element der Menge »Menschen«.


(S) Daher hat auch das Mitglied Sokrates die Eigenschaft, sterblich zu sein.

Im Grunde drückt dies eine Selbstverständlichkeit aus. Man kann  dem Argument für die Sterblichkeit von Sokrates nicht widersprechen, ohne die Basis menschlicher Erfahrung infrage zu stellen.

Daher reden wir auch von Vernunft  (gleichbedeutend: Rationalität). Sitz der Vernunft ist der Verstand. Der korrekte Gebrauch des Verstands führt zu rationalen (vernünftigen) Überlegungen, die dabei helfen, Probleme  auf bestmögliche Weise zu lösen.

Ein Problem ist dabei der Unterschied zwischen dem, was ist, und dem, was (gemäß unseren Zielen) sein sollte.
 

Falscher Gebrauch der Logik

Beispiel:

(P1) Menschen sind Lebewesen.

(P2) Gras gehört zu den Lebewesen.


(S) Menschen sind Gras.

Warum ist das keine logische Schlussfolgerung?

Man kann sich das anhand von einer Menge veranschaulichen: Lebewesen  definieren eine Menge von Wesen, die leben. Zu dieser Menge gehören Menschen, aber auch Gras. Alle Teile dieser Menge haben also die Eigenschaft gemeinsam, zu leben.

Menschen sind eine Teilmenge der Lebwesen, ebenso wie Gras. Aber beide Teil- oder Untermengen überschneiden sich nicht. Daher ist die Schlussfolgerung (S) falsch.

Was hier so eindeutig daherkommt, kann im Gebrauch, speziell bei hitzigen Diskussionen, leicht untergehen. Dagegen hilft nur eine sorgfältige Analyse, also eine genauere und daher auch langsame Überlegung.

Vieles, was intuitiv (aus dem Bauch heraus) einleuchtend erscheint, ist es nicht. Ohne Sorgfalt kann man daher oft nicht entscheiden, was ein gutes und was ein schlechtes Argument ist.

Wir neigen dazu, schnell und intuitiv zu entscheiden. Dabei begehen wir meistens Fehler, die uns nicht auffallen. Das können gewiefte Taktiker in einer Diskussion gegen uns verwenden und uns so Schlüsse aufdrängen, die wir bei genauerer Überlegung nicht teilen würden.

 

Logik schützt uns, Logik nützt uns

Der Gebrauch der Logik schützt uns vor Manipulationen und ist eine Form der Selbstverteidigung gegen Menschen, die ein taktisches Verhältnis zur Wahrheit haben. Diese Form der Verteidigung gegen falsche Überzeugungen nennt man auch Kritik.

Logik ist ein Werkzeug der vernünftigen Kritik zur Stärkung von Argumenten und Schwächung von falschen Überzeugungen.

Man kann getrost davon ausgehen, dass wenn uns jemand einreden will, keinen Gebrauch von Logik zu machen, es immer darum geht, uns falsche Überzeugungen aufzuschwätzen. Diese sind selten zu unserem Vorteil gedacht. Es kann sein, dass der Andere Opfer fehlerhafter Informationen und Argumente wurde und nun versucht, dies an uns weiterzugeben, um damit seine eigenen Überzeugungen zu stabilisieren.

Dem liegt der verbreitete Irrtum zugrunde, dass wahr ist, was von der Mehrheit als wahr angesehen wird. Dies widerspricht der Definition von Wahrheit.

Wenn uns ein Diskutant sagt, dass wir für wahr halten sollten, was uns nützt, dann verstößt dies erstens  gegen die Definition von Wahrheit. Denn diese ist unabhängig von Überzeugungen und Nutzen. Zweitens  ist der Nutzen eines Anderen nicht unbedingt unser  Nutzen, oft sogar im Gegenteil.

Es gibt viele Formen des falschen Gebrauchs von Logik. Etwas mehr Logik würde allen Diskussionen guttun, speziell im Internet.



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