
Inhaltsverzeichnis:
Wenn Gott nicht der Logik unterliegt ...
Eine indiskutable Ansicht
Wenn Gott nicht der Logik unterliegt ...
... hat das Konsequenzen. Hier sind ein paar davon:
- Gott wird von der ↑Logik ausgenommen, um die eigene Gottesideologie vor der Kritik zu schützen. Damit öffnet man eine Reihe von schwerwiegenden Möglichkeiten der Kritik, wie ich hier zeigen werde.
- Woher wissen die Gläubigen oder glauben zu wissen, dass Gott keiner ↑Logik unterliegt? Wenn der Glauben auf logischen Schlussfolgerungen beruht, sind die Makulatur, die ↑Logik ist angeblich nicht auf Gott anwendbar.
- Alle Überlegungen, warum Gott existiert, sind falsch, wenn sie auf ↑Logik basieren.
- wenn »menschliche ↑Logik« nicht ausreicht, um metaphysische Fragen zu diskutieren, ist die Gottesmetaphysik komplett sinnlos: Zu ihr und zur Annahme, dass es Gott gibt, sind wir erst durch die Anwendung der Logik gelangt.
- Wenn Gott sich nach einer Logik verhält, die wir nicht verstehen, verhält sich Gott trotzdem anhand einer Logik, nur einer, die wir nicht verstehen. In dem Fall sind alle religiösen Konsequenzen falsch, weil sie auf falscher Logik beruhen.
- Zu behaupten, dass Gott in seinem Handeln keiner Logik unterliegt, heißt nichts anderes als das Gott einen Stein erschaffen kann, den er nicht heben kann, gleichzeitig heben kann. Das ist eine Fähigkeit, die logisch nicht existieren kann, was aus Gott eine reine Märchenfigur macht.
- »Jenseits der Logik« ist synonym mit »unvernünftig, irrational, verrückt«. Wenn der Glauben jenseits der ↑Logik ist, ist es gleichbedeutend mit dem Eingeständnis, dass der Glauben auf vernünftige Weise nicht zu verteidigen ist, und dass er irrational ist.
- Dass man durch eine Änderung der ↑Logik die Realität ändern kann, ist reiner ↑Aberglauben. Damit degradiert man seinen Glauben auf das Niveau von Aberglauben.
- Man gibt damit zu, dass man an einer Diskussion nicht interessiert ist, sondern lieber bei seiner »fixen Idee« bleiben möchte. Das ist kein Anzeichen für geistige Gesundheit, kein Zeichen für Ehrlichkeit, Offenheit, Transparenz, geistige Flexibilität, sondern eine Art der Bankrotterklärung.
Eine indiskutable Ansicht
Ich werte die Aussage »Gott unterliegt der ↑Logik nicht« als die Absichtserklärung, dass man seine eigenen Vorstellungen nicht diskutieren möchte. Weil man weiß, dass man sie gegen die Vernunft nicht verteidigen kann. Ich kann die Haltung nicht den geringsten Respekt entgegenbringen und werde das nicht tun. Für das Christentum fordert man Respekt ein, weil man weiß, dass man keinen verdient hätte, wenn es mit rechten Dingen zuginge.
Man kann, wie in [Schleichert 2017] ausgeführt, die Haltung nur subversiv unterminieren, in dem man sich lustig über sie macht. Da Unvernunft allgemein viel Schaden anrichtet, ist es gerechtfertigt, alle gewaltfreien Mittel dagegen einzusetzen.
Da Unvernunft in einer Gesellschaft Schaden anrichtet, ist es die moralische Pflicht eines jeden, der Schaden von der Gemeinschaft abwenden möchte, die Unvernunft zu bekämpfen, wo immer man ihr auch begegnet.
Volker Dittmar
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